Newsletter #2

Ausgabe 2 – November 2017

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
willkommen zur zweiten Ausgabe unseres Newsletters. Danke für die Rückmeldungen auf die erste Ausgabe und die Anregungen! Wie sehr die digitale Welt in unser Leben ist, ist mir bewusstgeworden, als ich, auf Kreta in einer Taverne, einen Papagei hörte, der permanent Handyklingeltöne imitierte! Mit unserem Newsletter wollen wir über Interessantes aus der Online-Beratung informieren und in jeder Ausgabe eine Online-Beratungsstelle vorstellen.

Online-Beratung und Facebook

Viele Beratungsstellen weisen mittlerweile auch mit einer Facebookseite auf ihr Angebot hin und somit Menschen die Beratung suchen auch dort anzutreffen, wo sie sich aufhalten. Online (Beratungsstellen) können sich den sozialen Netzwerken nicht verschließen, da die Kommunikation, nicht nur in der jungen Generation, über soziale Netzwerke läuft. Eine Empfehlung von Freundinnen und Freunden aus dem sozialen Netzwerk ist mehr wert als eine Plakatanzeige, ein Werbespot oder Printreklame. Facebook ist das größte soziale Netzwerk weltweit. Im September 2017 nutzten über 2 Milliarden Menschen Facebook, 31 Millionen Menschen davon in Deutschland, 3,7 Millionen in Österreich und 3,9 in der Schweiz. Die Facebookseiten sind die am häufigsten besuchten Websites. Über 50 % der Facebook-Nutzerinnen und Nutzer loggen sich täglich ein.
Für die Online-Beratung gilt: Keine Beratung über Facebook anbieten! Facebook ist bekanntermaßen eine „Datenkrake“. Online-Beratung muss immer!! über einen speziell gesicherten Server laufen.

Gesundheits-Apps sind im Kommen

Rund 30 Prozent der Deutschen haben auf ihren Smartphones Gesundheits-Apps installiert. Auch für psychische Erkrankungen gibt es bereits zahlreiche Präventions- und Behandlungsangebote.

Seit zwei Jahren gibt es eine Sexhelper-App: lola-nrw!  Die App informiert über sicheres Arbeiten im Milieu, den Schutz der eigenen Gesundheit und das Krankenversicherungssystem. Auch Hinweise zu Beratungsstellen für Prostituierte in NRW, sowie ein Navigationssystem zu wichtigen Adressen sind enthalten. Die Entwicklung der App wurde von der Selbsthilfeinitiative Madonna e.V. in Bochum betreut und vom Land NRW mit 92.000 Euro gefördert.

GRUNDSÄTZLICH SIND INTERNETBERATUNGEN NICHT VERBOTEN

Rechtliche Vorrausetzungen der Internettherapie

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) veranstaltete im Juni 2017 ein Symposium, um fachliche und politische Aspekte des Internets in der psychotherapeutischen Versorgung zu diskutieren. Erfreulich zu lesen war das Statement des BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz der sagte, dass eine Integration des Internets in die Psychotherapie Chancen bietet.

„BPtK-Justiziar Prof. Dr. Martin H. Stellpflug stellte dar, ob und unter welchen rechtlichen Voraussetzungen Internettherapie durchgeführt werden könne. Dabei sei zunächst zu klären, ob es sich um eine Heilbehandlung handle. Man müsse zwischen Beratung und Behandlung differenzieren. Für die Durchführung einer Heilbehandlung sei stets eine staatliche Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde erforderlich. Grundsätzlich seien Internetbehandlungen nicht gesetzlich verboten.“

www.online-beratung-gegen-rechtsextremismus.de

Vor knapp zehn Jahren (2008) ging die Online-Beratung gegen Rechts-extremismus an den Start. Gerade beim dem Thema lag die Vermutung nahe, dass die Möglichkeit einer anonymen und zeitlich unabhängigen Beratung es Menschen erleichtern würde, sich jemanden anzuvertrauen. Und die Vermutung hat sich bestätigt! Die Online-Beratung unterstützt Menschen, die von Rechtsextremismus betroffen sind. Dazu gehören Eltern rechtsextremer Jugendlicher, Lehrerinnen und Lehrer, Studierende, Kolleginnen und Kollegen und Sportvereine.

Die Kontaktaufnahme erfolgt anonym. 2016 sind die Beratungsanfragen phasenweise gestiegen, was unter anderem auf gesellschaftliche Entwicklungen, wie das Ankommen und die Integration von Geflüchteten, den Anstieg rechtsextremer Straftaten in Deutschland und die damit einhergehende mediale Berichterstattung zurückzuführen ist. Getragen wird die Online Beratung gegen Rechtsextremismus von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Das Beratungsteam ist interdisziplinär aufgestellt und kommt aus dem pädagogischen, politikwissenschaftlichen oder historischen Bereich. Einige Teammitglieder haben eine Qualifikation in systemischer Beratung; alle besitzen eine Zusatzqualifikation in Online-Beratung, die durch die deutschsprachige Gesellschaft für Online-Beratung anerkannt ist. Das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld hat die Beratung 2010 wissenschaftlich begleitet. Eine Zusammenfassung des Berichts gibt es auf der Webseite der Beratungsstelle.

www.online-beratung-gegen-rechtsextremismus.de


Institut für online-beratung

www.schreiben-tut-der-seele-gut.de

Das Institut für Online-Beratung bietet Berufliche Weiterbildung wir in unterschiedliche Formen an:

  1. maßgeschneiderte Inhouseschulungen
  2. Fortbildungen und Workshops (Veranstaltungsort: Hagen)

Unsere Angebote:

  • Zertifizierungskurs Online-Beratung
    Das Know-how der mündlichen Beratung lässt sich nicht eins zu eins auf die Online-Beratung übertragen. Mail- und Chatberatung haben ihre Besonderheiten: Sie stellen höhere Anforderungen an die Lese- und Schreibfähigkeiten. Es geht um eine Verbindung von digitaler Medientechnik und Kommunikationspsychologie. Eine digitale Medien-kompetenz (Digitale Literalität) ist neben der Beratungs-kompetenz nötig. Die Weiterbildung orientiert sich an den Richtlinien der Deutschsprachigen Gesellschaft für psychosoziale Online-Beratung und fördert die Entwicklung einer Online-Beratungs-kompetenz im Bereich Mai und Chat und im Umgang mit sozialen Netzwerken. Der Kurs wird nach erfolgreicher Teilnahme mit einem Zertifikat dokumentiert.
    Der nächste Zertifizierungskurs findet von Februar bis August 2018 statt.
  • Im Anfang liegt das Ende …
    Beraterinnen und Berater tun sich oft schwer ein Ende des Online-Beratungskontaktes zu finden. Dabei wird der weitere Verlauf durch die erste Antwort beeinflusst und geprägt. Es geschieht häufig, dass die Beraterinnen und Berater in aufgestellte Fallen tappen die in einer Erstanfrage nicht deutlich werden. In dem Workshop tauschen wir uns über die Wirklichkeit in der Online-Beratung aus und suchen nach Möglichkeiten keine unhaltbaren Erwartungen beim Ratsuchenden zu wecken.
    Datum: 22. Februar 2018 von 10:00 bis 17:00 h
  • Verständlich und lebendig Schreiben
    Die Beratung ist u.a. abhängig wie verständlich und kraftvoll wir schreiben. Unsere Mails und Chat werden gelesen, wenn, neben der beraterischen Kompetenz, auch der Text lebendig und spannend ist. Der Workshop bietet einen Überblick über die Erkenntnisse aus der Verständlichkeitsforschung, wie z.B. Einfachheit, Gliederung und Kürze und praktische Übungen um die eigenen Texte kräftiger und lebendiger zu schreiben.
    Datum: 18. April 2018 von 10.00 – 17.00 h

  • Die fünfte und sechste Folie
    Das vier Folienkonzept ist bekannt! Doch wie geht es dann weiter? Welchen Gesetzmäßigkeiten unterliegen die weiteren Antworten und was ist zu beachten? Wie sind sie zu lesen? Wie sind sie zu schreiben? Wie kann ich wissen, dass ich mit meiner Beratung im „Rahmen“ bin?In dem Workshop wollen uns über die über die nächsten Antworten und den Beratungsverlauf Gedanken machen. Ein entsprechender Leitfaden ist in der fünften und sechsten Folie formuliert.
    Datum: 24. Mai 2018 von 10.00 bis 17.00 h
  • Online-Beratung bei Menschen mit Asperger-Syndrom
    Das Asperger-Syndrom ist eine Kontakt- und Kommunikationsstörung, die als abgeschwächte Form des Autismus angesehen wird. Allerdings ist Asperger nicht auf den ersten Blick erkennbar. Typisch sind Beeinträchtigungen des Interaktionsverhaltens, mangelndes Einfühlungsvermögen, starres Festhalten an Gewohnheiten, motorische Auffälligkeiten sowie ausgeprägte Spezialinteressen. Für Menschen mit dem Asperger-Syndrom ist der optische Sinn der bevorzugte Verarbeitungs-kanal. Daher bietet sich gerade für „Asperger“ die Online-Beratung an. Der Workshop bietet neben dem theoretischen Hintergrundwissen, Möglich-keiten der Unterstützung (Srukturierungshilfen) um den Alltag besser zu bewältigen.
    Datum: 14. Juni 2018 von 10.00 – 17.00 h

Über Rückmeldungen und Anregungen freuen wir uns!
Herzliche Grüße

Birgit Knatz & Bernard Dodier